Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP) gehört in Deutschland neben der analytischen Psychotherapie, der Verhaltenstherapie und der Systemischen Therapie zu den sogenannten Richtlinienverfahren, die bei den gesetzlichen Krankenkassen als wissenschaftlich anerkannt und erstattungsfähig gelten. 

Die TP ist zwar ein eigenständiges Behandlungsverfahren, beruht aber auf den theoretischen Annahmen der Psychoanalyse.  

Beide teilen das theoretische Verständnis vom Unbewussten, insbesondere unbewusster Konflikte. Man nimmt an, dass aktuelle Erkrankungen bzw. seelische oder psychosomatische Beschwerden auf einem unbewussten Konflikt beruhen. Dieser entstand durch problematische Beziehungserfahrungen oder negative Erlebnisse - vor allem in der Kindheit und Jugend. 

Dieser nicht gelöste innere Konflikt wirkt bis in unser heutiges Leben hinein.

Der nicht oder nicht angemessen (d.h. für die jeweilige Person stimmig und integrierbar) gelöste innere Konflikt und die früheren negativen Erfahrungen wirken sich unbewusst auf unser Erleben und Verhalten sowie auf die Gestaltung unserer Beziehungen aus. 
Geprägt durch unsere individuelle Geschichte erwirbt jeder Mensch ganz unterschiedliche Persönlichkeit- und Verhaltensmuster sowie Strategien, mit Konflikten und dem Erlebtem umzugehen. 

Bewältigungsstrategien, die wir in der Kindheit entwickelt haben waren zu einer früheren Zeit einmal sinnvoll und notwendig. 

Heute können sie  jedoch so unpassend und starr sein, dass sie innenseelische Schwierigkeiten verursachen und unsere Entwicklung hemmen. In der TP gehen wir davon aus, dass Symptome und Beschwerden (z.B. Ängste, Depressionen oder psychosomatische Beschwerden) immer ein Ausdruck von seelischer Not und individuelle Lösungsversuche sind. 

Ziel der TP ist es, die individuellen inneren Konflikte und Blockierungen vor dem Hintergrund der eigenen Lebensgeschichte bewusst zu machen.

Dabei wird versucht, einen Bezug zwischen den heute auftretenden Gefühlen und den frühen Erfahrungen herzustellen. Ihr Lebensweg und frühere Beziehungserfahrungen werden reflektiert. Hierdurch können Sie in Kontakt mit häufig verdrängten Gefühlen kommen und diese in der bewussten Auseinandersetzung im Hier und Jetzt aufarbeiten.

Neben der Verringerung der akuten Symptomatik ist das Ziel der Psychotherapie, eine vertiefte Selbsteinsicht zu gewinnen.

Es ist das Ziel, sich selbst besser wahrzunehmen und zu spüren und die Beziehung zu anderen Menschen flexibler zu gestalten. Im Therapieverlauf geht es, neben dem intellektuellen Erkenntnisprozess, vor allem um das emotionale Erleben der begleitenden Gefühle. Die Grundlage hierfür bildet eine gute, vertrauensvolle therapeutische Beziehung, die es ermöglicht auch schwierige Themen, die z.B. von Trauer, Scham- oder Schuldgefühlen begleitet sind, offen anzusprechen.

Essentiell für das Erreichen Ihrer persönlichen Therapieziele ist Ihre Eigeninitiative und aktive Mitarbeit.

Ebenso Ihre Bereitschaft, gewohnte Pfade zu verlassen, Veränderungen auszuprobieren und sich neuen Situationen zu stellen.

Behandlungsspektrum

Eine ambulante tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ist bei verschiedenen psychischen und psychosomatischen (d.h. Erkrankungen, deren Ursachen sich nicht oder nicht vollständig körperlich erklären lassen) Erkrankungen indiziert. Auch schwierige Lebenssituationen oder Lebenskrisen können Anlass sein, sich psychotherapeutische Unterstützung zu suchen.  

Mein Behandlungsangebot richtet sich an Erwachsene. Für Kinder und Jugendliche wenden Sie sich bitte an eine/n Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut/in.

Da ich ambulant arbeite, gibt es einige Störungen, die ich nicht behandeln kann. Dazu gehören akute Psychosen sowie akute Abhängigkeitserkrankungen, die in den meisten Fällen zunächst eine stationäre Behandlung in einer Klinik erfordern.

Ich biete therapeutische Unterstützung bei folgenden Problembereichen:

  • Depressionen
  • Angsterkrankungen
  • Anpassungsstörungen und Belastungsreaktionen (z.B. nach einschneidenden Lebenserfahrungen)
  • Psychosomatischen Beschwerden (körperliche Erkrankungen mit psychischer Ursache  oder psychischem Einflussfaktor)
  • Burnout-Syndromen, Stress, Erschöpfung
  • Problemen bei der Verarbeitung schwerer körperlicher Erkrankungen
  • Persönlichen und beruflichen Lebenskrisen und in Übergangsphasen
  • Peripartale Erkrankungen (z.B. postpartale Depression) sowie Belastungen rund um Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Mutterschaft